Architektur

Das Besucherzentrum, ein Bau des Bündner Architekten Valerio Olgiati, besticht durch seine klaren Linien und sein aussergewöhnliches Raumkonzept. Der schlichte Bau aus Leichtbeton schafft Spannungsfelder zwischen Architektur und Natur, zwischen Alt und Neu.

Das schlichte, dreigeschossige Gebäude des Architekten Valerio Olgiati beeindruckt durch seine monolithische Bauweise, seine Zeitlosigkeit und Urwüchsigkeit. Es schafft Spannungsfelder zwischen der Architektur verschiedener Epochen einerseits sowie zwischen Architektur und Natur anderseits. Die grosszügigen Räume bestechen durch eine raffinierte Führung der Boden-, Wand-, Decken- und Treppenlinien. Sie werden so zu Bilderrahmen des Ausgestellten. Angeordnet als Enfilade zeichnen sie den Weg durch die Ausstellung vor. Der stets identische Raumgrundriss wird dabei immer wieder gespiegelt, so dass der Besucher nach kurzer Zeit die Orientierung verliert, verlieren soll. Ein Konzept, das den Ausstellungsinhalt unterstützt und verstärkt.

Der Architekt
Valerio Olgiati wurde 1958 geboren und studierte Architektur an der ETH in Zürich. Er lebte und arbeitete anschliessend in Zürich, später für einige Jahre in Los Angeles. 1999 eröffnete er ein eigenes Architekturbüro in Zürich, 2005 dann auch in Flims. Als Gastprofessor lehrte er an der ETH Zürich, an der AA London sowie an der Cornell University, New York. Seit 2002 ist er Professor an der Accademia di architettura Mendrisio der Università della Svizzera italiana. Valerio Olgiati hat mit dem Besucherzentrum des SNP seine Reihe von bedeutenden Bauten fortgesetzt, Zu seinen bedeutenden Bauten gehören das Schulhaus in Paspels, das Gelbe Haus in Flims und das Atelierhaus des Liedermachers Linard Bardill in Scharans.

Bauweise
Aussergewöhnlich und innovativ ist nicht nur der Bau sondern auch das dafür verwendete Material. Das Gebäude besteht aus einem Leichtbeton, der nebst Kies, Wasser und Zement aus geblähten Tonkügelchen aufgebaut ist. Dank dieser Liapor-Kügelchen ist keine weitere Isolation des Gebäudes nötig. Die Wände haben somit zwei Funktionen. Sie sind tragende Elemente und Dämmschicht in einem. Diese Bauweise hat einige Vorteile. So fallen zum Beispiel Wärmebrücken weg. Es lässt sich besser Energie sparen. Ausserdem sind die Unterhaltskosten geringer gegenüber anderer Bauweisen. Beheizt wird das Gebäude mittels gemeindeeigener Holzschnitzelheizung. Auf eine Klimaanlage wird verzichtet. Dafür erlauben Erdregister das Aufwärmen und bei Bedarf das Kühlen der für die Lüftung angesaugten Luft.