Girlandenrasen

Diese auffälligen Bodenmuster entstehen durch Kriechbewegungen im Boden.

Im Frühjahr während der Schneeschmelze taut die oberste Bodenschicht auf und sättigt sich mit Schmelzwasser. Dieses kann schlecht versickern, weil der Unterboden noch gefroren ist. Während einigen Tagen kriecht der nasse Oberboden wenige Zentimeter talwärts. Sobald der ganze Boden aufgetaut ist, kann das Schmelzwasser besser abfliessen und die Bewegungen hören auf.

Im Gegensatz zu Kriechenden Böden (Erdströme) handelt es sich bei den Girlandenrasen nicht um ein Permafrost-Phänomen. Viel mehr entstehen sie durch wiederholtes Gefrieren und Auftauen.

Die Pflanzengürtel der Girlanden üben auf den Hang einen stabilisierenden Einfluss aus und verhindern dadurch Erosionserscheinungen. Einige Spezialisten unter den Pflanzen kommen mit den Bodenbewegungen gut zurecht. Die Gräser und Blütenpflanzen, die an der Stirn der Girlande wachsen, werden jedes Jahr von neuem nach unten gedrückt und überrollt. Erika, Polstersegge, Blaugras oder Silberwurz gelingt es, sich der Situation laufend anzupassen und damit zu überleben.

Die Grösse der Girlanden ist von der Hangneigung, der Bodenzusammensetzung und vom Wassergehalt abhängig. An sehr steilen Hängen werden die Girlanden gross und brechen im Extremfall an ihrem tiefsten Punkt auf.