Die Hälfte des Nationalparkgebiets besteht aus vegetationslosen, kargen Gebirgslandschaften. Doch gerade diese Gebiete sind wichtige Hotspots der Biodiversität, auch wenn die Anzahl vorkommender Arten mit zunehmender Höhe sinkt. Denn in Hochgebirgen herrscht eine enorme Vielfalt an Lebensräumen. Einige hundert Höhenmeter lassen Klimabedingungen entstehen, die wir sonst nur über hunderte von Kilometern von Süd nach Nord erleben. Hinzu kommen Wind, Exposition, Schneedecke und Geologie resp. die Beschaffenheit des Untergrunds. Diese Vielfalt an Bedingungen bewirkt, dass das Hochgebirge ein besonders reiches Spektrum an Arten aufweist, oft mit stark verflochtenen wechselseitigen Beziehungen. Die Vielfalt des Lebens ist ein zentraler Bestandteil von unserem reichen Inventar im SNP. Insgesamt wurden hier 2182 Pflanzen- und Tierarten nachgewiesen, potentiell könnten es aber rund 5500 Arten sein.
Haller, H., D. Cherix, Y. Gonseth & S. Imfeld (2013): Biodiversität im Schweizerischen Nationalpark. Tagfalter als Gradmesser für die Artenvielfalt. In: Haller, H., A. Eisenhut & R. Haller (Hrsg.): Atlas des Schweizerischen Nationalparks. Die ersten 100 Jahre. Nat.park-Forsch. Schweiz 99/1. Bern: Haupt Verlag: 70-71
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